Standlautsprecher wie weit auseinander
Standlautsprecher: Wie weit auseinander aufstellen?
Die Raumakustik und die Aufstellung der Lautsprecher sind für das Klangerlebnis von entscheidender Bedeutung. Nur wenn die akustische Umgebung, in denen die Lautsprecher aufgestellt sind, entsprechend angepasst wurde, ist ein unverfälschtes und störungsfreies Klangbild gewährleistet. Zunächst ist dies unabhängig vom abgespielten Audiomaterial. Wie weit sollte man diese auseinander aufstellen, sodass ein perfekter Sound erzeugt wird.
Eine sehr anschauliche Verdeutlichung dieses Problems stellt der Vergleich mit den Farben in einem Bild dar: herrscht am Arbeitsplatz des Künstlers beispielsweise ein sehr rotes Licht wie in einer Dunkelkammer, wird er keine realistischen Aussagen über die tatsächlichen Farbverhältnisse des Bildes machen können.
Folglich werden alle seine farblichen Entscheidungen verzehrt oder schlichtweg falsch sein, jedenfalls werden sie nicht dem entsprechen, was er sich vorgestellt hatte und was jeder Betrachter unter normalen Farbbedingungen wahrnehmen würde. Überträgt man diese Sichtweise nun auf unsere Standlautsprecher bzw. eine Heimkinoanlage, so wird schnell deutlich, dass ein Wohnzimmer mit schlechter Akustik die Wahrnehmung der Musik erheblich beeinträchtigen kann.
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Der tatsächlich vorhandene Sound wird viel zu stark durch die räumliche Charakteristik gefärbt. Dies ist meist eine Zusammensetzung aus dem sogenannten Direktschall und dem gesamten Schall des Raumes. Der Direktschall ist das eigentliche, realistische Klangergebnis, welches aus den Boxen direkt auf das Ohr des Hörers trifft. Der Gesamtschall dagegen umfasst alle auftretenden, frühen und verzögerten Reflexionen, die sich im Raum nach den Gesetzen der Physik ausbreiten, brechen und zurückgeworfen werden.
Wie weit sollte man diese auseinander stellen?
Grundsätzlich sollte der Lautstärkeunterschied zwischen den beiden Schallarten möglichst groß sein. Durch Vermischung mit den mehr oder weniger starken Reflexionen des Direktschall an Wänden, Böden, Decken, aber auch an Möbeln, Monitoren, Vorhängen und weiteren Einrichtungsgegenständen, wird der Originalklang aus den Boxen gefärbt und verändert. Im schlimmsten Fall wird es durch extreme Frequenzverschandelung stark verfremdet oder gar gänzlich verfälscht. Solche über Betonungen bestimmter Frequenzen kennt man unter dem Fachbegriff stehende Wellen oder Kammfiltereffekte.
Wenn Sie also ein rundes Klangerlebnis mit unverfälscht im Originalton der Aufnahme wünschen sollten Sie darauf achten, dass das eigentliche Klangbild zu unverfälscht und unentstellt wie nur möglich gehört werden kann.
Grundregeln für die Positionierung
Bei der Verwendung von Standlautsprechern gelten ein paar Grundregeln für die Positionierung. Die Monitore sollten symmetrisch, also in gleicher Entfernung und gleichem Winkel zu den Ohren des Hörers aufgestellt werden. Die Mittelachsen der Lautsprecher sind auf den Kopf, den sogenannten Sweet Spot“ ausgerichtet. Beide Boxen sollten zusammen mit dem Kopf des Hörers, wenn möglich, ein gleich schändliches Dreieck formen.
Das bedeutet einen 60° Winkel vom Hörer zu den Boxen. Zu vermeiden ist eine direkte Position auf Hohlkörpern wie zum Beispiel ein Tisch, Regal oder Schrank. Entweder sollten die Boxen auf dem Boden platziert werden oder es muss darauf geachtet werden, dass die Boxen schallentkoppelt sind. Das lässt sich beispielsweise durch absorbieren Gummifüße oder entsprechende Matten realisieren. Die Boxen sollten immer symmetrisch zum Raum aufgestellt werden.
Allerdings sollte man darauf achten, dass die Anordnung zwischen parallelen Wänden bestimmte Frequenzschwingungen auslösen können, die dann beinahe endlos hin und her geworfen werden.
Für einen präzisen Klang
Um einen präzisen Klang zu erzielen sollten also die Schallreflexionen im Raum behandelt werden. Um die Reflexionen so effektiv wie möglich zu zerstreuen und in ihrer Intensität zu vermindern, nutzt man sogenannte diffuse Ohren, die den eintreffenden Schall chaotisch (diffus) brechen und wild gestreut in unterschiedliche Richtungen entlassen.
Solche Diffusor-Elemente lassen sich sehr gut an problematischen Stellen im Raum anbringen und tragen neben einer guten Raumakustik häufig zu einem interessanten Design des Raums bei. In geringem Maße können auch Bücherregale oder sonstige Möbel eine diffuse Wirkung auf den Raumschall haben. Bei der Verwendung eines Bücherregals ist darauf zu achten, dass die Bücher möglichst chaotisch angeordnet sind und nicht eine glatte Linie bilden.
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Absorber Elemente
Für das abschwächen der Intensität von sehr tiefen, energiereichen Frequenzen gibt es sogenannte Absorber Elemente. Sie sind mit einem speziellen Material bestückt, welches Bass- oder Tiefmitten Frequenzen effektiv aufnehmen und absorbieren kann. Die tiefen Frequenzen stellen meist das größte Problem dar, da sie sich mit weitaus höhere Energie ausbreiten und durch die spezifischen Maße des Raums noch zusätzlich verstärkt werden können.
Eine besondere Form von Absorber dieser Art stellt die sogenannte Bassfalle dar, die tieffrequenten Schall besonders gut absorbieren kann. In den meisten Fällen in den heimischen Wohnzimmern nicht darstellbar, ist eine Aufstellung, welche weit entfernt von der hinteren Wand stattfindet. Durch eine Wanderausstellung, können unerwünschte Reflexionen verstärkt werden.
Hier gilt die Faustregel was gut klingt ist o. k. probieren Sie einfach verschiedene Anordnungen aus, wobei die Tipps von oben stets beachtet werden sollten. Die breite wie weit die Lautsprecher auseinander gehören, ist dabei von der Größe des Raums abhängig.
Verwenden Sie hochwertige Kabel
Außerdem ist die Verwendung von hochwertigen Kabeln zu empfehlen. Minderwertige Kabel können dafür sorgen, dass das Klangerlebnis negativ beeinträchtigt wird. Von Vorteil ist, wenn die rückwärtige Wand auf den Rückseiten der Boxen mit absorbieren Material behandelt wurde. Dieses gibt es in verschiedensten Farben und Formen, sodass auch stylische Designs von namhaften Herstellern verwendet werden können.
Die unterschiedlichen Lautsprechertypen können unterschiedliche Klangerlebnisse hervorrufen. Die polare Lautsprecher Strahlen meist nach vorn und hinten. Die vibrierende Membran befindet sich nicht in einem Gehäuse sondern frei im Raum und strahlt daher gleichermaßen nach vorn und nach hinten ab. Deshalb entsteht um positiven Schalldruck aufzubauen an der Rückseite ein negativer Schalldruckpegel. Bei bipolaren Lautsprechern werden häufig dynamische Treiber an Front- und Rückseite verbaut. Diese sorgen dafür, dass die nach hinten abgestrahlten Schallelemente Phasen gleich sind.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Aufstellung der Lautsprecher als auch der Raum, in dem sie aufgestellt werden wesentlich zum Klangerlebnis beitragen. Je nachdem, welchen Aufstand sie betreiben wollen kann eine akustische Optimierung des Raums sehr aufwendig sein. D.h. nicht notwendigerweise teuer, allerdings sollten Sie sich mit der Materie auseinandersetzen und wissen was sie tun. Im Bereich der Akustik ist es nämlich nicht immer so, dass viel auch viel hilft.
Eine exakte Positionierung der kritischen Elemente wie Diffusoren und Absorber sorgen dafür, dass der Klang möglichst unverfälscht von den Boxen zu unseren Ohren gelangt. Je nachdem welchen Einfluss sie haben, können auch bauliche Maßnahmen erforderlich sein, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Lassen Sie sich in so einem Fall jedoch unbedingt von einem Profi beraten oder informieren Sie sich vorher eingehend über die entsprechenden Maßnahmen. Akustikelemente sind heutzutage sehr erschwinglich und kosten meist nur ein Bruchteil von dem, was sie wahrscheinlich für ihre Boxen ausgegeben haben.
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