Auna Linie 600 Standlautsprecher Vergleich
Standlautsprecher Auna Linie 600 Vergleich
Damit man Musik zu Hause wirklich genießen kann, kann man sich Superboxen für 10.000 Euro aufwärts kaufen, muss man aber nicht. Deshalb haben wir uns mal die Produkte der Auna Linie des Berliner Herstellers Electronic-Star etwas genauer angehört mit einem respektablen Ergebnis z. B. bei der Variante Auna Linie 500 WN. In diesem Artikel nun wird die Auna Linie 600 WH unter die Lupe genommen mit einem Ergebnis, das, sagen wir mal, interessant ist.
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Interessantes Preis-/Leistungsverhältnis
Gleich vorwegnehmend darf man hier feststellen, was den Leser wohl am meisten interessiert, bei einem Preis auf Amazon von knapp 170 Euro haftet der Auna Linie 600 WH ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis an.
Technische Daten
- 3-Wege Standlautsprecher
- Farbe: schwarz oder weiß
- RMS-Leistung: 140 Watt
- Tieftöner: 2 x 16,5 cm (6,5“)
- Mitteltöner: 1 x 16,5 cm (6,5“)
- Konstruktion: druckvolle Tieftonwiedergabe durch eine massive Dual Bassreflex Box
- Anschlüsse: hochwertiges Bi-Wiring Anschluss Terminal, Edelstahlplatte, vergoldete Kontakte
- Outfit: Hochglanz Frontblende auf elegantem Holzgehäuse, Standsockel mit schraubbaren Spikes
Unser Vergleichs-Ergebnis
In vielen Foren sowie Hifi-Zeitungen wird Auna mittlerweile als kleiner Geheimtipp gehandelt, denn Electronic-Star erreicht damit bei kleinem Preis eine außerordentliche Performance. Damit wird auch klar, dass diese Produkte besonders für den jüngeren, noch nicht ganz so solventen Hifi-Einsteiger gedacht sind. Wer z. B. eine preiswerte Zweitanlage sucht, ggf. für einen zweiten Haushalt, wird mit diesen Produkten ebenfalls sehr gut bedient.
Das Angebot von Auna umfasst die 3 unterschiedlich großen Standboxen Linie 300, Linie 500 und Linie 600. Die vorliegende Darstellung befasst sich ausschließlich mit dem 3-Wege Standlautsprecher Auna Linie 600, der in der Farbe weiß oder schwarz erhältlich ist. Die Anlieferung umfasst 2 Kartons, wobei das Produkt innen durch zusätzlichen Karton, Styropor sowie einen Schutzüberzug stoßsicher verpackt ist. Da die Boxen vor dem Versand auch schon mal längere Zeit im Lager stehen können, ist es sinnvoll, sie nach dem Auspacken mit einem sauberen Tuch zu reinigen. Insgesamt ist die Qualität der Verarbeitung der Lautsprecherbox sehr überzeugend. Vielleicht sei der kleine Tipp an den Hersteller erlaubt: Die Farbe weiß ist für eine Lautsprecherbox schon etwas speziell, ein Holzton wäre hier sicher eine Bereicherung des Angebots.
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Aufbau der Standlautsprecher
Vor dem Aufstellen werden die mitgelieferten, goldenen Spikes durch einfaches Einschrauben angebracht. Sie gleichen mögliche kleine Unebenheiten des Untergrundes aus. Die Spitzen sind übrigens etwas abgerundet, was sich als sehr vorteilhaft erweist bei manchen empfindlicheren Böden. Die Schallankopplung an den Boden ist allerdings bei spitzeren Füßen etwas intensiver.
Das solide Gehäuse enthält 2 Tieftonchassis, ihnen gegenüber befinden sich an der Rückwand die beiden zugehörigen Bassreflexöffnungen. Etwas weiter oben ist der Mitteltöner und eine 25 mm Gewebekalotte in die Schallwand eingelassen. Beim Öffnen der Box erkennt man einige solide Versteifungen, die mitverantwortlich sind für das relativ hohe Gewicht des Standlautsprechers. Die Frontbespannung ist sehr leicht zu montieren bzw. wieder abzunehmen, je nachdem, ob man den Anblick der Lautsprecherchassis nun eher mag oder eben nicht.
Der Wermutstropfen
Der Prospekt wirbt u. a. auch mit dem Bi-Wiring Anschluss, wie schon oben erwähnt: Edelstahlplatte mit Goldkontakten. Da geht man eigentlich fast davon aus, dass die passenden Bi-Wiring-Kabel auch gleich mitgeliefert werden, aber weit gefehlt. Schaut man sich dann die Kontakte „hinter den Kulissen“ mal etwas genauer an, so wie wir das gemacht haben, dann staunt man doch sehr darüber, dass es sich hierbei gar nicht um Bi-Wiring Verdrahtung handeln kann. Interessant, beide Plus- und Minuspole sind gebrückt. Wer hier die Lautsprecher wirklich im Bi-Amping Modus schaltet und betreibt, setzt seinen Verstärker einer ungeheuren Last aus, was nicht lange gut gehen kann. So, wie es intern verdrahtet ist, können diese Lautsprecher faktisch kein Bi-Wiring / Bi-Amping leisten, die Frequenzweiche wurde nicht geteilt. Trotzdem kann man mit diesen Lautsprechern Musik hören, man soll dazu nur wissen, dass die Boxen ganz normal im Single-Wiring Modus angeschlossen sind. Das erreicht man mit Gabelschuhen oder auch einfach nur mit den blanken Kabelenden, ggf. auch mit Bananensteckern.
Die Hörprobe
Angeschlossen wurde für den Hörtest wieder ein leicht betagter Einstein-Verstärker. Zugegeben, die Erwartungen waren durchaus etwas weiter oben angesiedelt nach den guten Erfahrungen mit den Produkten Auna Linie-300 und Auna Linie-500. Die jetzt etwas größere Box, und das ist physikalisch ja plausibel, legt ihren Schwerpunkt auf die tieferen Frequenzen. Bei bestimmten Titeln, die eben verstärkt auch bestimmte Frequenzen beinhalten, kommt es sogar zu unangenehmen Resonanzspitzen mit dem Gehäuse, so z. B. bei dem neuen Album Aventine von Agnes Obels. Wir haben den Eindruck, dass hier die eher überflüssigen Zierringe an den Chassis mitverantwortlich sind an der übermäßigen Verstärkung bestimmter Schwingungen.
Andererseits kommen Spiele (Xbox) oder auch Filme sehr gut herüber, da ist ein Effekt fast wie im Kino, was natürlich mit der generell „tieferen Lage“ der Basslautsprecher und der größeren Box im Zusammenhang steht.
Fazit
Der Standlautsprecher Auna Linie 600 ist für seinen Preis eine gute Wahl. Auch sein Outfit hat etwas Besonderes. Moderne junge Menschen, die vor allem Hip-Hop oder Rock mögen, können sich diese Boxen völlig problemlos ins Zimmer stellen. Beim philharmonischen Orchester, das man gern etwas lauter hört, also bei sogenannter audiophiler Musik sind aus unserer Sicht die Standlautsprecher Auna Linie 500 sogar besser geeignet.
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