Standlautsprecher für kleine Räume verglichen
Standlautsprecher für kleine Räume im Vergleich
Wie Boxen klingen, hängt auch immer stark von den räumlichen Gegebenheiten ab. Mit diesen Informationen bekommt man einen detailreichen Überblick, welche Lautsprecher für welchen Raum geeignet sind und dann die besten Klangergebnisse liefern können.
Um die richtigen Lautsprecher zu finden, wurden hier einige Vergleiche mit verschiedenen Lautsprechern durchgeführt. Die Hörsituation wurde dazu in dazu in den Kriterien Raumgröße, Boxenaufstellung, bzw. Wandabstand und Raumakustik beurteilt.
Mit diesen Ergebnissen kann man ganz leicht herausfinden, welcher Lautsprecher für welche Raumgröße und -Beschaffenheit geeignet ist.
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Die Raumgröße
- G steht für einen großen Raum, um die 45 qm. Bei den Hörabständen von vier Metern, zu denen es in diesen Räumen kommt, gelten nicht nur besondere Anforderungen an den Schalldruck und den Bass, die Lautsprecher müssen auch deutlich besser fokussieren können.
- M steht für einen mittelgroßen Raum mit etwa 24 qm. Abstände von zwei bis drei Metern zwischen Lautsprecher und Hörer gelten als typisch und die Raumgröße ist ideal, wenn der Lautsprecher, Pegel und Bass produzieren kann.
- K steht für einen kleinen Raum, mit etwa 15 qm. Hierbei liegt der Hörabstand unter einem Meter, was nötig macht, dass die Box auch im Nahfeld homogen spielen muss, ohne zu dröhnen. Die Anforderungen an die Bündelung und den Pegel sind hier jedoch weitaus geringer
Die Raumakustik
- H steht für einen halligen Raum, bei dem Glas, Beton, Parkett oder hartes Holz überwiegen. Die Akustik wird in solchen Räumen als hallend empfunden und die Nachhallzeit übersteigt 0,6 Sekunden. Der Lautsprecher muss in solchen Räumen den Schall bündeln, um nicht scheppernd oder diffus zu klingen.
- A steht für einen ausgewogenen Raum mit absorbierenden Flächen, wie Polster, Teppich und reflektierenden Wänden. Die Nachhallzeit beträgt 0,4 bis 0,6 Sekunden und der Raumhall ist zudem über die Frequenzen ähnlich verteilt
- T steht für einen trockenen Raum in dem Vorhänge, Teppiche und Polster die Nachhallzeit im Mittelton unter 0,4 Sekunden dämpfen. Die Höhen sind oft stärker bedämpft und der Lautsprecher darf hier weder zu direkt noch zu dunkeldumpf klingen.
Bester Standlautsprecher für kleine Räume:
Die Aufstellung
- F steht für freistehend, die Lautsprecher und die hintere Wand sind mehr als einen Meter voneinander entfernt. Der Lautsprecher muss auf eine Bassverstärkung verzichten und ein druckvoller und satter Bass sind hier von Vorteil.
- W steht für wandnah. Der Wandabstand beträgt hier zwischen 30 und 90 cm. Der Bass wird hierbei wuchtiger und neigt je nach Raumgröße zum dröhnen. Boxen, die über einen schlank abgestimmten oder trockenen Bass verfügen harmonieren mit dieser Aufstellung.
- D steht für direkt an der Wand, zwischen der Wand und dem Lautsprecher liegen weniger als 30 cm. Der Bass wird so verstärkt, was den Grundton träge macht. Hier sind eine sehr schlanke Abstimmung oder eine Ortsentzerrung unbedingt nötig.
Die hier ausgegebenen Empfehlungen sind jedoch nur als grobe Hinweise zu verstehen, in Einzelfällen kann es dazu kommen, dass Boxen trotzdem nicht gut klingen. Ein Hören in Probe und ein eigener Vergleich sind auf jedem Fall vor einem Kauf ratsam.
Die Lautsprecher müssen richtig aufgestellt und eingewinkelt werden
Ohne eine optimale Aufstellung klingt keine Box richtig gut. Hier wird gezeigt, wie man Boxen am besten aufstellt und einwinkelt. So können die besten Klangergebnisse erzielt werden.
Um die Lautsprecher aufzustellen sollte man Schritt für Schritt vorgehen und mit Sprach- und Musikaufnahmen Probehören, die mit wenig Begleitgeräuschen einhergehen. Nach dem Aufstellen einer Box immer wieder Probehören, bevor die nächste aufgestellt wird. Als erstes sollte man die Abstände zu der Wand und dem Hörplatz genau definieren und darauf muss die Box dann genau ausgerichtet werden.
- Schritt: Die Raumakustik
Da nicht jeder Raum für jeden Lautsprecher geeignet ist, sollte man sich über die Raumgröße, die Raumakustik und die Wandabstände, die im Wohnzimmer vorherrschen, informieren.
- Schritt: Abstand & Stereodreieck
Bilden Sie das Dreieck
Lautsprecher können normalerweise den besten Klang erzeugen, wenn die Lautsprecher und der Hörer ein gleichseitiges Dreieck bilden. Der Abstand von dem Hörer zu den Boxen muss also gleich sein. In der Praxis ist dies natürlich nicht immer möglich, eine Abweichung von zehn bis zwanzig Prozent sollte jedoch nicht unbedingt überschritten werden. Wichtig ist auf jedem Fall, dass die beiden Boxen gleichweit vom Hörer entfernt sind.
Wenn der Abstand zwischen den beiden Boxen kleiner ist, als der zu dem Hörer, dann können die Mittenortung, die Fokussierung und auch die Raumbreite und –tiefe leiden. Der Sound klingt dann nach einem engen Tunnel. Ein zu großer Abstand führt häufig zu einem diffusen Klang mit undefinierter Mitte. Hier probiert man am besten aus, was sich am besten anhört.
Die Größe des Stereodreiecks an sich, beeinflusst das Klangbild ebenfalls sehr. Dabei gilt, je kleiner die Seitenlängen sind, desto mehr wird der Hörraum akustisch ausgeblendet. Der Sound wird dadurch zwar deutlich, jedoch aber auch viel präsenter und weniger räumlich.
Beim Nahfeldhören strebt man diese Umstände jedoch an, der beste Hörabstand ist hier häufig der, bei dem sich eine abgespielte Schallquelle gerade noch stabil, mittig zwischen den Boxen abbildet.
- Schritt: Das Einwinken und Ausrichten
Sind Seitenwände neben den Lautsprechern vorhanden, so kann dies zu frühen Reflexionen führen, die die Ortung und die Tonalität stören können. So wird der Schall stärker gebündelt,
Lautsprecher mit H Empfehlung sind davon also nicht so stark betroffen.
Für alle anderen Lautsprecher ist ein Abstand von einem Meter zu einer unbedämpften Seitenwand empfohlen. Auch bei der Einwinkelung sollte man ausprobieren und herausfinden, wann die Box am besten klingt. Die Ausgewogenheit muss hier schrittweise mit einer homogenen Abbildung in Einklang gebracht werden.
Wenn es etwas dunkel klingt, dann sollte die Box direkter auf den Hörerplatz ausgerichtet werden. Bei einem zu hellen Klang empfehlen sich weniger Winkel, bis hin zu einer parallelen Ausrichtung. Hierbei muss beachtet werden, dass eine parallele Ausrichtung oft die Mittenortung zerreist, geschieht dies nicht, sollte trotzdem versucht werden, die Lautsprecher sehr stark mit einem Winkel von 40 bis 50 Grad einzuwinkeln. So kreuzen sich die Abstrahlachsen vor dem Hörplatz und der sogenannte Sweetspot, also der Hörraum, in dem der Klang am besten ist, kann so vergrößert werden.
Abstand von der Wand
Die Standlautsprecher werden im besten Fall so aufgestellt, dass sie mindestens fünfzig cm von der Wand entfernt stehen und zusammen mit dem Hörplatz die Eckpunkte des gleichschenkligen Dreiecks bilden. Wird eine Standbox dabei zu nah an die Wand oder eine Zimmerecke gestellt, dann kann es schnell passieren, dass diese anfängt zu dröhnen. Drei der sieben Modelle im Vergleich eignen sich für kleinere Räume und somit auch für eine wandnahe Aufstellung.
Bei der Mentor 5 von Dali handelt es sich um eine eher kleine Standbox, die mit einem auffälligen Doppelhochtöner ausgestattet ist. Bei dem Standlautsprecher ist für den unteren Tonbereich ein Bändchen und für den Hochtonbereich eine Gewebekalotte zuständig. Im Standlautsprecher Vergleich gelang dem Mittel- und Tieftöner ein überaus lebendiges Spiel. Der Bass ist konturiert und punktiert, die Höhen zeigten sich seidig und nuanciert. Die Mentor 5 von Dali klingt dadurch sehr offen und erschafft einen sehr angenehmen Klang. Sie ist für eine wandnahe Aufstellung in relativ kleinen Räumen ab 15 qm geeignet.
Dasselbe gilt auch für die KEF iQ 90 Standbox. Hier handelt es sich ebenfalls um eine kleine und leichte Box, die einen entsprechend schlanken Klang hervorbringt. Die KEF gibt sich bei der Schwungkraft und der Musikalität keine Blöße, sie überzeugt mit einer exzellenten Rhythmik und einem ausgezeichneten Timing. Dafür scheint das phasenrichtige Zusammenspiel der beiden Chassis verantwortlich zu sein. Unterstützt wird der Standlautsprecher von einem Doppeltreiber Chassis, welches den Namen Uni-Q trägt. Das Uni-Q vereint die Höhen und die Mitten zu einer Punktquelle hin und sorgt so für einen stimmigen Gesamtklang. Die Wiedergabe ist plastisch und exakt, wegen ihres klaren Spiels sollte man die Box jedoch nicht in einem Zimmer aufstellen, welches zu hell klingt. Sind in so einem Raum beispielsweise keine Vorhänge vorhanden oder ist der Boden gefliest, dann kann die KEF Standbox schnell spitz und scharf klingen.
Der dritte Lautsprecher, der für den Einsatz in kleinen Räumen geeignet ist, kommt aus dem Hause PSB und heißt Imagine T. Ihr Klangcharakter ist ähnlich der KEF Box, denn auch dieser Lautsprecher musiziert lebendig, dabei aber deutlich flexibler als der KEF Standlautsprecher. Wenn man die Verschlüsse in den rückseitigen Bassreflexöffnungen öffnet, dann spielt die Box nicht mehr so schlank, sondern eher schnell und bekommt eine wärmeren und satteren Charakter. Unabhängig von der Einstellung klingt der Standlautsprecher generell etwas wärmer und somit noch stressfreier und angenehmer als die KEF Box. Wer jedoch Wert auf eine hohe Auflösung legt, der wird mit der KEF iQ 90 besser beraten sein.
Diese drei Lautsprecher sind alle für kleinere Räume geeignet und können auch sehr nah an der Wand aufgestellt werden. Wer ein großes Heimkino oder Wohnzimmer mit Sound versorgen will, der sollte sich nach Lautsprechern umsehen, die andere Eigenschaften besitzen.
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